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Zum Abschalten Holz bearbeiten

Was tun, um den Alltagsstress abzubauen? Dass Holzbearbeitung hier wunderbar Abhilfe schaffen kann, haben wir bei einem Besuch der VHS KunstHandWerk im reizenden Wiener Schlossquadrat erfahren.

An einem sonnigen Frühlingstag machen wir uns auf den Weg in den fünften Wiener Gemeindebezirk, um uns näher in das Thema Holzbearbeitung einführen zu lassen. Über die mit Kopfstein gepflasterte Schlossgasse kommen wir zur VHS KunstHandWerk, die sich im Hauptteil des ehemaligen Margaretner Schlosses befindet. Drinnen angekommen, werden wir herzlich von der Direktorin Sylvia Braunsteiner, der Programm-Managerin Verena Sulzbachner und dem Kursleiter Michael Fallmann begrüßt.

Unsere Entdeckungsreise beginnt mit einer kleinen Führung. Vom Vorraum aus betreten wir eine großzügige Werkstatt mit vielen Hobelbänken. An den Wänden hängen zahlreiche alte Werkzeuge und Sammlerstücke, die nicht nur Atmosphäre schaffen, sondern auch viele Geschichten in sich tragen – welche die VHS mittlerweile auch im Rahmen der Langen Nacht der Museen ihren Besuchern erzählt. Auch das Meisterstück des Kursleiters steht hier: eine kunstvoll gestaltete Standuhr. „Unsere Kursleiter sind alle Meister ihres Fachs.“ Dann schließt die wortgewandte Programm-Managerin die Tür zum Maschinenraum auf. Es riecht nach Holzspänen. Von Sägen bis Fräsen ist hier alles möglich. „Der richtige Umgang mit den Maschinen ist uns sehr wichtig, weswegen der Einführungskurs der einzige ist, bei dem wir auf eine Anwesenheitspflicht bestehen.“ Nach einem kurzen Abstecher in die Schweißwerkstatt kommen wir an ein paar Ausstellungsstücken von anderen Kursen vorbei: geflochtene Stühle, so wie wir sie aus einigen Altwiener Kaffeehäusern kennen, und frisch gepolsterte Sessel. „Viele unserer KursteilnehmerInnen kommen aus der Do-it-yourself-Szene. Unser Angebot ermöglicht es ihnen, einerseits die Arbeit von Fachleuten kompetenter zu beurteilen und andererseits auch einige Arbeiten selbst zu übernehmen“, erklärt die Direktorin und führt enthusiastisch weiter aus: „Das Schöne dabei ist, dass es den Menschen ein starkes Gefühl für die eigene Wirksamkeit gibt. Das ist viel unmittelbarer als zum Beispiel Yoga. Einer unser Kursteilnehmer hat sich sein Bad selbst verfliest und in seinem Bericht davon merkt man, wie sehr es ihn mit Stolz erfüllt.“

Auch in die Welt der Elektro- und Sanitärinstallationen bekommen wir einen kleinen Einblick. Hier sind die Wände bewusst so präpariert, dass die KursteilnehmerInnen sehen können, was sich normalerweise zwischen den Räumen im Verborgenen abspielt. „Es liegt uns am Herzen, dass unsere KursteilnehmerInnen sich in unserer Werkstatt wohl fühlen können und die Scheu vor den Geräten und dem Handwerk an sich verlieren. Hier kann alles verwendet und ausprobiert werden. Im Malkurs malen wir die Wände an. Die Fliesen verlegen wir genauso hier im Raum.“

Im Seminarraum angekommen, setzen wir uns an einen großen Tisch. Nun führt uns der sympathische Kursleiter durch das Holzbearbeitungskursprogramm. „Zunächst ist es wichtig, dass die KursteilnehmerInnen lernen, die Beschaffenheit des Holzes einzuschätzen und mit den Werkzeugen umzugehen. Manche sind zum Beispiel davon überrascht, wie viel Kraft es beim Schleifen in den Händen braucht. Genau deswegen ist es so hilfreich einen Kurs zu besuchen und sich manche Fertigkeiten nicht bloß über YouTube-Tutorials anzueignen: Hier lernt man auch die Bewegungsabläufe, mit denen man möglichst mühelos zum gewünschten Ziel kommt. Darum achten wir auch darauf, dass wir kleine Kursgruppen haben, um ein persönliches Betreuungsverhältnis zu gewährleisten.“ Generell wirkt die Atmosphäre hier angenehm familiär. „Über den Kurszeitraum entstehen viele Freundschaften. Einige nehmen schon seit 15 Jahren an unseren Veranstaltungen teil.“ Dann führt der Kursleiter weiter aus: „In den ersten beiden Holzbearbeitungskursen arbeiten wir an Musterstücken: Zuerst geht es um den Werkstoff, wo wir uns zum Beispiel ansehen, dass es wichtig ist, auf die Faserrichtung des Holzes zu achten, damit die Oberfläche nicht ausfranst. Danach befassen wir uns mit Verbindungen. In Holzbearbeitung III geht es dann um eigene Projekte der KursteilnehmerInnen.“

Dass Nachhaltigkeit in den Kursen auch von Bedeutung ist, illustriert ein Projekt-Beispiel der Direktorin: „Eine Kursteilnehmerin hat bei uns ein Zirbenholzbett gebaut. Die Späne, die bei der Arbeit entstanden sind, hat sie gleich als Kissenfüllung verwendet.“ Jetzt sitzen wir schon auf Nadeln: Wir wollen die aktuellen Projekte der KursteilnehmerInnen sehen! Eine Dame baut ein IKEA-Regal zu einer Bücherregal-Treppenkombination für ein Hochbett um. Eine andere restauriert einen alten Schreibtisch. Die nächste eine Hobelbank. Besonders fasziniert sind wir vom Antiquitätsladenfund der Großmutter eines Teilnehmers: eine alte Holzkassette mit unglaublich vielen versteckten Laden. Offensichtlich wurde darin Inflationsgeld aufbewahrt.

Langsam wird das Treiben in der Werkstatt reger und es ist Zeit zu gehen. Gerade jetzt, wo es in unseren Fingerkuppen zu kribbeln angefangen hat – der Besuch hat eindeutig Lust auf Handwerken gemacht! Vielleicht sehen wir uns ja bei einem Balkonkisterl- oder Katzenkratzbaumbaukurs wieder!

 

VHS KunstHandWerk

Schlossgasse 23, A-1050 Wien
T: +43 1 89 174 105 004
E: schlossgasse@nullvhs.at
W: https://www.vhs.at/de/e/kunsthandwerk

Beratungszeiten:
Di, 10.00 bis 13.00 Uhr
Mi, 15.00 bis 21.00 Uhr
Do, 10.00 bis 13.00 Uhr
Achtung: Ausgenommen sind die Zeiten der Schulferien.

Der Kursleiter Michael Fallmann steht Ihnen an den oben genannten Tagen gerne für Ihre Fragen zur Verfügung. Um sicher zu gehen, dass er gerade anwesend ist, rufen Sie bitte unter +43 1 89 174 105 004 an.

Fotos: Christina Schön

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