Die Zeitmaschine per Kinosessel
In einer Nebenstraße hinter dem Wiener Volkstheater gab es bis Ende 2019 ein kleines, unscheinbares Kino, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Dort traf sich regelmäßig eine Schar von LiebhaberInnen alter UFA-Filme und erfüllte sich eine kleine Sehnsucht, indem sie der Kinosessel als Zeitmaschine in die eigene Jugend versetzte.
Die Dokumentation „Bellaria – So lange wir leben!“ von Douglas Wolfsperger aus dem Jahr 2001 ist eine filmische Entdeckungsreise zu diesem Ort mit morbidem Charme und spürt den bunten Lebensgeschichten seiner mitunter skurrilen Stammbesucher nach. So enthüllt sich Stück für Stück die wahre Sehnsucht jener Menschen: das Rad der Zeit für ein paar Momente anzuhalten, die Erinnerung an eine verlorengegangene Jugend zu bewahren. Dem Gevatter Tod soll so noch ein letztes Schnippchen geschlagen werden – mit viel Herz und natürlich Wiener Schmäh!
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Foto: Douglas Wolfsperger, epo-Film, Wien