Die Formel des Lebens
H+H+O=
Zu den beliebtesten Urlaubszielen zählen Gegenden, die mit viel Wasser aufwarten können. Egal, ob das der Strandurlaub am Meer oder der Badeurlaub am See ist. Zum Wasser zieht es uns hin, Wasser gibt uns Energie und beruhigt uns zugleich. Und dabei handelt es sich bei diesem Element schlicht um einen Teil Sauerstoff und zwei Teile Wasserstoff – eine einfache chemische Formel, die es aber für uns Menschen und die gesamte Erde in sich hat.
Neben den Elementen Luft, Erde und Feuer nimmt Wasser eine Sonderstellung ein. Kein Vorgang auf der Erde, im Tier- und Pflanzenreich und beim Menschen ist ohne Wasser vorstellbar. Kommen wir mitunter sogar wochenlang ohne die Aufnahme von fester Nahrung aus – so droht unserem Organismus schon nach drei Tagen ohne Flüssigkeitsaufnahme der Tod. Wasser selbst ist dabei ein eigenartiges Element: Als einziger Stoff auf der Welt kommt es flüssig, als Eis gefroren und als Wasserdampf in der Luft gasförmig vor. Wasser ist meist durchsichtig, farblos und geschmacksneutral – zumeist ist es auch geruchlos. Und dieser Stoff soll für unser Überleben verantwortlich sein?
Treibstoff und Schmiermittel des Menschen
Je nach Lebensalter variiert der Anteil von Wasser am Körpergewicht. Bei Babys beträgt er 75 %, bei Erwachsenen 65 % und im Alter kann der Wasseranteil ca. 50 % Prozent des Gewichts ausmachen – und ist somit mengenmäßig der wichtigste und größte Bestandteil in uns. Das körpereigene Wasser kommt innerhalb und außerhalb der Zellen vor – und speziell Blut, Gehirn und Muskeln weisen einen hohen Wasseranteil auf.
Im Wesentlichen übernimmt Wasser im Körper zwei wichtige Funktionen: Das Wasser, das wir Menschen aufnehmen, transportiert Nährstoffe in die Zellen, versorgt also Organe, Gehirn, Muskeln und Haut mit Mineralien und spurenelementen. Zugleich reinigt Wasser den Körper von seinen eigenen Abbauprodukten aus dem Stoffwechsel. Über die Nieren scheiden wir dann das Wasser wieder als Harn aus.
Die andere wichtige Funktion betrifft die Wärmeregulierung im Körper. Da wir konstant auf einer Körpertemperatur von 36–37 Grad gehalten werden müssen, schützt uns Wasser vor Überhitzung, die ab 41 Grad tödlich enden kann. Bei hohen Temperaturen oder starker körperlicher Betätigung beginnen wir über die Schweißdrüsen Wasser abzusondern. So bildet sich auf der Haut ein feiner Wasserfilm, der durch die Körperwärme und Sonneneinstrahlung zu verdunsten beginnt. Verdunstendes Wasser erzeugt die sogenannte Verdunstungskälte – die wiederum die Temperatur im Körper nach unten reguliert. Kann der Schweiß nicht gut verdunsten, wie zum Beispiel an schwülen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit, so drohen Überhitzung und Hitzschlag. Entscheidend für unsere Gesundheit und sogar für unser Überleben ist also die Wasserbilanz, die zwischen der Wasseraufnahme durch das Trinken und der Wasserabgabe über Harn, Schweiß und Atemluft entsteht. In der Regel nimmt ein Mensch täglich rund 1,5 bis 2,5 Liter Wasser auf, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Da Wasser für uns so wichtig ist, trifft es sich ganz gut, dass auf der Erde extrem viel Wasser vorhanden ist – nämlich insgesamt 1,4 Milliarden Kubikkilometer oder 1,4 Trillionen Liter. Die schlechte Nachricht: Nur rund 3 % davon sind Süßwasser, das hauptsächlich in Gletschern und arktischen Eisflächen gespeichert ist. Der kleine Rest entfällt auf Grundwasser, Flüsse und Seen.
Man unterteilt Wasser in vier große Kategorien, je nach seiner Herkunft:
• Oberflächenwasser in Bächen, Flüssen, Seen und Meeren
• Grundwasser, Quellwasser, Mineral- und Heilwasser
• Niederschlagswasser aus Regen, Schnee, Gletschern, Hagel …
• Abwasser aus Wohnhäusern und industriellen Anlagen
Trinkwasser speist sich in unseren Breiten hauptsächlich aus Grund- und Quellwasser – und deswegen ist der Schutz vor Umweltgiften wie Blei, Kadmium, Nitrat oder Pflanzenschutzmitteln essenziell. Neben Verunreinigungen durch die Industrie ist die Landwirtschaft – und speziell die Gülle durch Massentierhaltung – ein häufiger Grund für die krebserregende Nitratverseuchung des Wassers. Belastetes Wasser hat aber auch oft natürliche Ursachen – wenn zum Beispiel Uran, Eisen oder Mangan aus tiefen Gesteinsschichten ausgewaschen wird und so ins Trinkwasser gelangt. Nur eine gründliche und laufende behördliche Überwachung der Wasserqualität garantiert den unbedenklichen Konsum des Trinkwassers aus der Leitung. Sehr streng werden auch Mineral- und Heilwässer kontrolliert – wobei hier noch zusätzliche Kriterien erfüllt werden müssen. Sie müssen spezielle Mineralstoff-Sättigungen aufweisen, natürliche Salz- und CO2-Mengen beinhalten – oder andere heilende Wirkstoffe aufweisen (z.B. Schwefel). Außerdem muss Mineralwasser direkt an der Quelle in Flaschen abgefüllt werden, darf nicht in Tanks transportiert werden oder in Lokalen aus dem Zapfhahn kommen.
Einmal Wasser – immer Wasser: Der Wasserkreislauf
Im Gegensatz zum gut erforschten Wasserkreislauf auf der Erde ist die ursprüngliche Entstehung von Wasser umstritten und wissenschaftlich nicht ausreichend geklärt. Es scheint sich hier um eine Art von Henne-Ei-Problem zu handeln: (Süß-) Wasser entsteht aus den Meeren – nur, wie entstanden Meere?
Aber der Reihe nach: Die gängigsten Theorien zur Wasserentstehung gehen davon aus, dass die früher sehr heiße Erde nach und nach abgekühlt ist und so Wasserdampf zu Regen geworden ist. Auch Abgase des ausströmenden Magmas aus dem Erdinneren sollen zur Dampf- und Wasserbildung beigetragen haben. Klar ist hingegen, wie der Wasserkreislauf ab diesem Zeitpunkt bis heute immergleich funktioniert. Alles beginnt bei der Sonnenstrahlung, die vor allem Meerwasser, aber auch das Wasser aus Seen und Flüssen zum Verdunsten bringt. So gelangt Wasserdampf in die Atmosphäre und wird durch den Wind auch über weite Landstrecken transportiert. In den hohen Luftschichten kühlt der Wasserdampf ab, verflüssigt sich und kommt als Niederschlag, zumeist als Regen, wieder auf die Erde zurück. Ein Teil des Niederschlags versickert in den Boden oder fließt wieder zurück in Seen, Flüsse und Meere. Dieser Kreislauf ist auch dafür verantwortlich, dass aus Salzwasser wieder und wieder trinkbares Süßwasser entsteht.
Insgesamt werden im Wasserkreislauf gewaltige Wassermengen bewegt: Jährlich verdunsten weltweit rund 505.000 Kubikkilometer Wasser – 107.000 Kubikkilometer davon fallen als Süßwasser aufs Festland und sind somit wiederum die Basis für unser (Über-)Leben auf der Erde.
Menschen im Zeichen des Wassers
Dem Wasser wird aber auch auf einer ganz anderen Ebene Einfluss auf den Menschen nachgesagt – nämlich in der Psychologie bzw. in der Elementar-Lehre. Wie jedem Naturelement (siehe dazu auch die letzte FAIRliving zum Thema „Erde“) wird auch dem Wasser ein Menschen-Typus zugeordnet. Wasser gilt als lebensstark, beständig und ausdauernd: Und so sollen Wasser-Typen, also Personen mit den Sternzeichen Krebs, Skorpion und Fisch, besonders überragende und standfeste Zeitgenossen sein. Kennzeichnend für den Wasser-Typ sind seine ruhige, bedächtige Art und sein gutes Einschätzungs- und Analysevermögen. Damit wirkt er auf andere Menschen beruhigend ein und wird als Berater geschätzt. Er ist ein guter Zuhörer, wissbegierig und nicht an Oberflächlichkeiten, sondern an der Wahrheit dahinter interessiert. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verstehen sich für Wasser-Typen von selbst. Die bevorzugten Farben sind Türkis und – wie könnte es anders sein – Aquamarin.
Tipps zum Thema:
FERIEN AM WASSER
Segelkurs auf der Alten Donau
Die renommierte Segelschule Hofbauer bietet in den Ferien im Wochenrhythmus Segelkurse für Kinder und Jugendliche von 7–14 an. Neben Segel- und Surfschulungen wird auch ein umfangreiches Freizeit- und Betreuungsprogramm geboten. Natürlich können sich auch Erwachsene bei Grundund Intensivkursen im lautlosen Dahingleiten üben –
oder es perfektionieren.
Infos unter: www.hofbauer.at
KLASSIKER AM WASSER
Drei Restaurant-Tipps
Mit Blick auf das Angelibad zählt der wunderschöne Gastgarten des
Strandgasthauses Birner zu den besten Adressen, wenn man gemütlich am Wasser speisen möchte. Wo?
An der Oberen Alten Donau 47, 1210 Wien, www.gasthausbirner.at
Ganz ähnlich verhält es sich beim Restaurant Zur Alten Kaisermühle, U1 Alte Donau, Fischerstrand 21a, 1220 Wien, www.kaisermuehle.at
Wer sich am Donaukanal in die Zeit von Otto Wagner zurückversetzen lassen möchte, stattet dem Schützenhaus einen Besuch ab. Hier erwarten die Besucher Altwiener Traditionsspeisen im Jugendstil-Ambiente. Obere Donaustraße 26, 1020 Wien,
www.ottowagnerschuetzenhaus.at
PLANSCHEN & ERFRISCHEN
Brunnen und Wasserspielplätze
Wenn die Temperaturen in der Stadt über 30 Grad klettern, wird frisches, kühles Wasser zum begehrten Rohstoff – auch wenn es ganz unterschiedlich genutzt wird. Die Kinder zieht es zu einem der vielen Wasser-Spielplätze in Wien, die anderen erfrischen sich in der Stadt bei den zahlreichen Hochquellwasser-Brunnen. Wo Jung und Alt jeweils auf ihre Kosten kommen, erfahren Sie hier:
www.wien.gv.at/umwelt/parks/anlagen/wasserspielplaetze.html
www.wien.gv.at/wienwasser/versorgung/brunnen.html
SCHLECHTWETTER-PROGRAMM
Musik und Film
Wenns wie aus Schaffeln schüttet, stellt sich die Frage, was zu Hause machen? Ein Film? Ein bisschen Musik? Im Komödienklassiker „Wasser – der Film“, mit Michael Caine, wurde schon 1985 sehr visionär dargelegt, wohin Wasserknappheit führen kann. Nachdem in einer stillgelegten Ölquelle eine Mineralwasser-Quelle entdeckt wird, entsteht ein skurriler Streit um die Nutzungsrechte, der fast in einem Krieg endet. Doch plötzlich verkehrt ein unerwartetes Ereignis die Situation ins Gegenteil. Und die passende Musik an verregneten Urlaubstagen: Georg Friedrich Händels Wassermusik – am besten in der Version von Sir Eliot Gardiner.