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Wenn sich Nagel und Schraube verlieben – Ein Gedicht

Hans Bötticher (1883-1934) wurde als Schriftsteller, Maler und Kabarettist unter dem Pseudonym Joachim Ringelnatz bekannt. Besonders seine humoristischen Gedichte erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit – und so wollen wir Ihnen mit dem folgenden ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern. Denn die Liebe erwacht im Frühling nicht nur bei uns Menschen auf besondere Weise.

 

Ein Nagel saß in einem Stück Holz

Ein Nagel saß in einem Stück Holz.
Der war auf seine Gattin sehr stolz.
Die trug eine goldene Haube
Und war eine Messingschraube.

Sie war etwas locker und etwas verschraubt,
Sowohl in der Liebe, als auch überhaupt.
Sie liebte ein Häkchen und traf sich mit ihm
In einem Astloch. Sie wurden intim.

Kurz, eines Tages entfernten sie sich
Und ließen den armen Nagel im Stich.
Der arme Nagel bog sich vor Schmerz.
Noch niemals hatte sein eisernes Herz
So bittere Leiden gekostet.

Bald war er beinah verrostet.
Da aber kehrte sein früheres Glück,
Die alte Schraube, wieder zurück.
Sie glänzte übers ganze Gesicht.
Ja, alte Liebe, die rostet nicht!

– Joachim Ringelnatz

 

 

Bild: Shutterstock

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