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Es grünt so grün:
Alles über die Bepflanzung der Stadt

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Damit das Grün in Wien so richtig grünt, werden jedes Jahr rund eine Million Blumenzwiebel in den Parks, Gärten und Grünflächen gesetzt. Über 1.000 Mitarbeiter der Wiener Stadtgärten sind das ganze Jahr unterwegs, um die 19 Quadratkilometer an Parks und Grünflächen in Schuss zu bringen und zu halten. Wir schauen hinter die Kulissen der Wiener Grünflächengestaltung und sind für ein paar Fotos in ausgewählte Parks gegangen – genauso wie in die grüne Hölle, nach Hirschstetten, wo in den städtischen Blumengärten die Pflanzen für die Wiener Stadtgärten gezüchtet, aufgezogen und geerntet werden.

 

Begrünung mit Tradition

Die städtische Gärtnerei hat in Wien eine lange Tradition. Schon unter Joseph II. wurde 1872 das Glacis und manche Abschnitte der Stadtbefestigung mit Bäumen bepflanzt. Der erste echte und für alle zugängliche Park war der Volksgarten, der vier Jahre lang angelegt und 1823 eröffnet wurde. Ab 1858 begann in Wien das systematische Anlegen von Parks und Grünflächen – der erste große Park, der Stadtpark, wurde 1861 seiner Verwendung übergeben. Seit 1885 kann die natur- und ruhesuchende Bevölkerung in den Wiener Parks auch auf Parkbänken sitzen – allerdings zuerst nicht gratis, denn die sogenannte „Sesselfrau“ kassierte dafür eine Gebühr ab. Gratis hingegen war der Gebrauch von Papierkörben, die seit 1904 darauf warten, benutzt zu werden. Was an Bäumen, Blumen und anderen Pflanzen für die Errichtung und Erhaltung der städtischen Grünflächen gebraucht wurde, kam seit 1872 von der städtischen Baumschule am Zentralfriedhof. Da aber der Bedarf an Bepflanzung immer größer wurde, kaufte die Gemeinde ein große private Baumschule in Albern zu.

 

Millionen von Pflanzen – und ihre Betreuer

Heute zählt Wien zu den Großstädten mit dem höchsten Anteil an Grünflächen. Über 50% der gesamten Gemeindefläche (414 Quadratkilometer) sind mit Wald-, Park- und anderen Grünflächen bedeckt. Neben dem Erholungsfaktor ist diese grüne Lunge auch für das Mikroklima, Feuchtigkeit, Wärme und Luftqualität besonders wichtig. Daher betreuen die Wiener Stadtgärten (Magistratsabteilung 42) über 900 Parkanlagen, 650 Spielplätze, 180 Hundezonen und sind für 100.000 Alleebäume verantwortlich. Jährlich werden 2.000 Bäume neu gepflanzt und an die 2,5 Millionen Blumenzwiebel, Sommerblumen und Stauden verpflanzt.
Was, warum, wann und wie in Wien angepflanzt wird, ist im Wiener Parkleitbild – den Richtlinien für die Ausgestaltung von Grünanlagen – genau geregelt. Unter anderem ist darin festgehalten, dass der Lebensraum für geschützte Tiere und Pflanzen geschaffen und erhalten werden soll, dass natürliche Eigenschaften des Bodens, der Geologie, der Fauna und Flora erlebbar sein sollen und dass Spontanvegetation und Feuchtbiotope entstehen können. Die Pflanzenauswahl sollte bezüglich Wuchshöhe und –form gewissen Sicherheitsaspekten genügen – genauso wie Giftpflanzen und Stachelpflanzen nicht in der Umgebung von Spielplätzen gesetzt werden dürfen. Generell ist auf ein einheitliches, großzügiges und farblich abgestimmtes Gesamtkonzept Wert zu legen.

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Noch liegen die zu bepflanzenden Streifen im Augarten brach. Schon bald werden hier Stiefmütterchen, Tulpen und Ziergras blühen.

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Die Wasserspiele im Kurpark Oberlaa bringen nicht nur Abkühlung an heißen Tagen – sie beeinflussen auch das Mikroklima und die Luftfeuchtigkeit.

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Eine abwechslungs- und artenreiche Mischung aus Nadel- und Laubhölzern machen den Türkenschanzpark zur Grünen Lunge von Währing.

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Auch die kleinste innerstädtischen Grünanlagen bedürfen intensiver gärtnerischer Versorgung. In Summe machen sie einen erheblichen Teil der Wiener Grünfläche aus.

 

Wo der grüne Nachschub heranwächst

Und woher kommen die Millionen an Bäumen, Blumen, Gräser und Stauden, die die Stadt lebenswert machen? Zumeist aus den Blumengärten Hirschstetten und der Baumschule Mauerbach. In Hirschstetten werden auf 60.000 m2 – zum Teil unter freiem Himmel, zum Teil in großflächigen Gewächshäusern – die für die Parkgestaltung notwendigen Blumen, Blumenzwiebel und Gräser gezogen. Die Blumengärten Hirschstetten sind aber auch wegen ihrer einzigartigen Themengärten einen Besuch wert. So kann man hier durch einen Urzeit-Garten flanieren, den Mexikanischen, Indischen und Englischen Garten besuchen, den herb-frischen Geruch von Lavendelfeldern genießen oder sich im Palmenhaus, Schildkrötengarten, Bienenhaus und im Zoo einer sagenhaften Artenvielfalt hingeben. Der Schutz und die Arterhaltung gefährdeter Tierarten stehen hier im Mittelpunkt.

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Exotische Nadelbäume stehen geschützt in einem Glashaus in Hirschstetten …

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… während draußen Kräuter, Gräser, Stauden und andere Zierpflanzen fröhlich vor sich hinwuchern.

 

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In der Baumschule Mauerbach hingegen werden Bäume und Gehölze mit besonderen Ansprüchen herangezogen. Der 180.000 m2 große Forstbetrieb liegt im Wienerwald in einem Gebiet, das sich durch besonders große Niederschlagsmengen auszeichnet. Angeblich soll es hier in manchen Monaten doppelt so viel regnen wie in den südlichen Teilen der Stadt, was die Aufzucht der Bäume gehörig erleichtert. In der Baumschule Mauerbach wird weitgehend auf Industriedünger und Insektizide verzichtet – Stallmist und Kompost sollen die Erde fruchtbar, natürlich und widerstandsfähig halten.

Der Nachwuchs für die Städtischen Gärten selbst wird im Schulgarten Kagran herangezogen. Denn hier haben die Schüler der Berufsschule für Gartenbau und Floristik ein großes und artenreiches Übungsgelände zur Verfügung. Für die Öffentlichkeit sind die Themengärten frei zugänglich. So kann man in Kagran etwa den Ginko Goethe Garten, den Pannonischen Bauerngarten, den Griechischen Garten, den Claude Monet Garten und einen Hochzeitsgarten besuchen.

 

Und hier finden Sie Adressen, Infos und Öffnungszeiten zu den oben erwähnten Gartenbetrieben:

 

Infos zu den Blumengärten Hirschstetten:

Adresse:
Südeingang (gänzjährig geöffnet): 22., Quadenstraße 15

Nordeingang (von 20. März bis 14. Oktober geöffnet): 22., Oberfeldgasse gegenüber Nr. 41

Öffnungszeiten im Sommer: (20. März bis 14. Oktober):
Dienstag bis Sonntag, von 9.00 bis 18.00 Uhr.
Juni bis August ist Samstag zusätzlich bis 20.00 Uhr geöffnet.


Telefon:
01 4000 8042
www.wien.gv.at/umwelt/parks/blumengaerten-hirschstetten

Der Eintritt ist frei.

 

 

Infos zur Baumschule Mauerbach und den dort angebotenen Workshops:

Adresse: 14., Mauerbachstraße 66
Telefon: 01 4000 8042

www.wien.gv.at/umwelt/parks/baumschulen-mauerbach

 

 

Infos zum Schulgarten Kagran:

Adresse: 22., Donizettiweg 29

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: jeden ersten Donnerstag im Monat, von 10.00 bis 18.00 Uhr
Juli und August: zusätzlich Montag bis Mittwoch, von 10.00 bis 18.00 Uhr

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