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Begrünte Freiräume für Rückzug und Erholung

Rita Engl liebt es, Dinge zu verändern und zu gestalten. Darum arbeitet sie als Landschaftsarchitektin in Wien. Denn vor allem im urbanen Raum benötigen natürliche Grünräume Planung und Struktur. Die Ansprüche an sie sind so unterschiedlich wie ihre NutzerInnen. Wo dabei die Herausforderungen liegen und welche Voraussetzungen man für ihren Beruf sonst noch mitbringen sollte, erzählt Engl im Interview.

Warum muss Landschaft geplant werden?

Landschaft und Freiräume werden von vielen Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise genutzt. Damit diese Räume für alle gleichermaßen zugänglich und nutzbar sind, müssen sie entsprechend gestaltet werden. Das bedeutet, dass für alle Nutzungsgruppen Angebote da sind, beispielsweise Spielplätze für Kinder und Jugendliche, schattige Aufenthaltsorte für SpaziergängerInnen oder begrünte Straßenzüge, die urbane Wege angenehm machen.

Ist das im urbanen Raum besonders wichtig?

Ja. Urbane Räume wurden in der Vergangenheit stark versiegelt, und das bedeutet Überhitzung und Trockenheit. Aktuell bemühen sich Städte gerade, die vielen versiegelten Flächen aufzubrechen und mit kühlenden Orten auszustatten. Dazu eignen sich Bäume als natürliche Beschattung, Rasenflächen sowie Fassaden- und Dachbegrünungen für großflächige Verdunstung und Kühleffekte, aber auch Wasserspiele und unterirdische Wasserspeicher-Infrastruktur. Außerdem gilt es die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen an den Freiraum herauszufinden und in die Planung zu integrieren. Das ist in Ballungszentren besonders schwierig, weil es so viele Bedürfnisse gibt, wie es Menschen gibt. Es geht also immer um einen Kompromiss.

Wo liegen dabei die Herausforderungen?

Für viele Menschen sind Freiräume unsichtbar. Die Menschen bewegen sich darin, nehmen sie aber nicht bewusst wahr. Gerade im urbanen Gefüge sind begrünte Freiräume wertvolle Rückzugsund Erholungsräume, aber auch Kommunikationsorte. Sie beeinflussen
die Entwicklung der Menschen, sie gliedern die Stadt, werden zu Orientierungs- und Treffpunkten. Freiräume schaffen aber auch städtebauliche Zusammenhänge, sie übernehmen wertvolle und wesentliche Ausgleichsfunktionen im Stadtklima. Sie sind für alle Menschen zugänglich und nutzbar, ungeachtet der Ansichten, des Alters und der Herkunft.

Wie wird man Landschaftsplanerin?

Mit viel Willenskraft, Ausdauer und Liebe zur Veränderung und Gestaltung. Und mit einem Abschluss in einer entsprechenden Fachrichtung an einer HTL, Fachhochschule oder Universität.

Welche Voraussetzungen sollte man für diesen Beruf mitbringen?

Es braucht ein Grundbedürfnis und das Bekenntnis dazu die Umgebung zu gestalten, zu verändern und zukunftsorientiert zu arbeiten. Es braucht eine hohe soziale Kompetenz und Sensibilität, um auf diverse NutzerInnengruppen eingehen zu können und auch die Interaktion zwischen verschiedenen Parteien und Personengruppen zu unterstützen. Im Planungsalltag muss zwischen FachplanerInnen und der Politik abgestimmt werden, dabei ist oft Diplomatie und Verständnis für die verschiedenen Anliegen gefragt. In der Planung selbst ist Kreativität nötig und ein Gefühl für Formen, Farben und Proportionen, hohe Flexibilität und Logik, darüber hinaus braucht es ein Verständnis für Technik, Ökologie und die übergeordneten Zusammenhänge, nicht nur was Natur und Umwelt angeht, sondern auch Politik und Wirtschaft.

Wie sieht dir konkrete Arbeit aus?

Der Arbeitsalltag ist vielfältig und bunt. Wir sind Generalisten und decken viele Fachrichtungen ab – wir bewegen uns zwischen Ökologie, Graphik, Design, Städtebau und Architektur. LandschaftsarchitektInnen sind Planer durch und durch: Wir denken den Freiraum, wir gestalten ihn, wir planen ihn. Wir verbringen also sehr viel Zeit damit unsere Gedanken in Form von Zeichnungen und Plänen zu Papier zu bringen, uns mit dem Projekt involvierten AkteurInnen, ArchitektInnen und anderen FachplanerInnen abzustimmen und zu besprechen.

Copyright: DND Landschaftsplanung

Wer noch mehr über den Beruf erfahren möchte, hier geben Studierende der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) Einblick in ihr Studium:

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