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Hoch hinaus in Wien:
Historische und zukünftige Wege auf den Kahlenberg

Kahlenbergbahn_08

Mit 484 Metern zählt der Kahlenberg zu den höchsten Erhebungen in Wien. Seine Ansichten sind weltbekannt und natürlich wollten die Wiener und Wienbesucher schon immer hinauf, um das einzigartige Panorama auf die Stadt zu genießen. Aber wie kommt und kam man hinauf? Zu Fuß, mit der Zahnradbahn, mit dem Auto über die Höhenstraße und vielleicht bald schon mit einer Gondelbahn von Nussdorf aus. Wir zeichnen die Geschichte der Wege auf den Kahlenberg nach.

 

Die älteste und zugleich sportlichste Methode, um den Kahlenberg zu bezwingen, ist natürlich der Fußmarsch. Die seit Jahrhunderten gegangenen Pfade werden im Stadtwanderweg 1 und 1a zu einer schönen Runde zusammengeführt. Man startet in Nussdorf und wandert den Schreiberbach hinauf bis zur Sulzwiese. Entlang der Höhenstraße gehts zum Ziel Kahlenberg – idyllisch über den Nussberg folgt dann der Abstieg hinunter nach Nussdorf.

 

Auf den Gipfel – Zahn um Zahn

Dort, in der Zahnradbahnstraße, steht noch immer der Bahnhof der historischen Zahnradbahn, die erstmals 1874 den abschnittsweise sehr steilen Hausberg der Wiener erklomm. Die doppelgleisige Strecke führte den Beethovengang und den Unteren Schreiberweg entlang zum Krapfenwaldl. Durch Wald, Wiese und Weingärten umrundete sie die Wildgrube und endete knapp unter der Stephaniewarte. Das anfangs stark angezweifelte Projekt entwickelte sich sehr erfolgreich und so wurde die Zahnradbahn zu einem gern genutzten Verkehrsmittel für Ausflügler. Die Kohleknappheit nach ersten Weltkrieg zwang die Betreiber zuerst zum eingeschränkten Fahrbetrieb – bis 1922 die Bahn komplett eingestellt und die Trasse weitgehend abgetragen wurde. Da und dort kann man heute noch Teile der Bahn erahnen – und sich ausmalen, wie speziell es gewesen sein muss, am Weg hinauf in den offenen Garnituren hinter der Dampflok durchgerüttelt und durchgeschüttelt zu werden.

 

Wie der Name schon sagt: Höhen-Straße

Möglich, dass die fehlende Zahnradbahn das Projekt „Höhenstraße“ ab einer gewissen Zeit vorantrieb. Sicher ist, dass schon 1905 die Errichtung eines Wald- und Wiesengürtels hoch über Wien besprochen wurde, die den Bau einer Höhenstraße vorsah. Aber erst im Oktober 1935 wurde das erste Teilstück eröffnet. Es führt bis heute vom Cobenzl zum Kahlenberg. Ein Jahr später schon verband eine Buslinie Grinzing, Cobenzl und Kahlenberg. Bis 1940 wurden die weiteren Teilstücke nach Neuwaldegg und nach Klosterneuburg fertiggestellt. Der Straßenbau war ein echter Kraftakt, denn die kleinen Granit-Pflastersteine, die sogenannten Wiener Würfel, mussten herangeschafft und ohne viel technische Hilfe über ganze 15 Kilometer verlegt werden. Erst seit kurzem werden Ausbesserungsarbeiten mit Asphalt erledigt.

 

Bald schon ein Drahtseilakt?

Ganz aktuell ist die Diskussion um eine Gondelbahn auf den Kahlenberg. Um die langwierige Anfahrt mit der Linie 38a zu verkürzen, soll von Nussdorf oder Heiligenstadt aus eine Gondelbahn zum Gipfel führen. Allein die Finanzierung ist vorerst der Knackpunkt – hier sollen private Geldgeber einspringen, damit Wien wieder um eine Attraktion reicher wird. Wer weiß, ob das Projekt realisiert wird – jedenfalls wäre es seit 1922 die ungewöhnlichste Art, hoch hinaus auf den Gipfel des Wiener Hausberges zu kommen.

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